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Herstellung
homöopathischer Mittel
Von Pflanzen bzw. wasserlöslichen Substanzen wird zunächst
ein flüssiger alkoholischer Extrakt, die sog. Urtinktur (Zeichen: Ø),
hergestellt. Je nach Wirkstoffgehalt werden hiervon 1 bis 3 Gramm mit
Alkohol auf 10 Gramm aufgefüllt, so dass genau 1/10 des Wirkstoffs in
dieser Verdünnung enthalten ist. Durch mindestens 10-maliges, kräftiges
Schlagen des Mischungsglases gegen eine Unterlage, "die so hart wie
ein Buch mit Lederrücken" ist, wird die Verdünnung gründlich
durchgeschüttelt. Das Ergebnis dieses ersten Potenzierungsvorgangs ist
dann die erste Dezimalpotenz (D1).
Um rascher auf höhere Verdünnungsgrade zu kommen, kann die erste Verdünnung
auch auf 100 Gramm mit Alkohol aufgefüllt werden. Man erhält dann nach
der ersten Verschüttelung die erste Centesimal-Potenz (C1). Von der ersten
Potenz, D1 bzw. C1, wird dann wieder 1 Gramm in einem frischen
Mischungsglas auf 10 bzw. 100 Gramm mit Alkohol aufgefüllt und nach der
oben beschriebenen Prozedur verschüttelt. Das Ergebnis ist dann die
Potenz D2 bzw. C2. Die weitere Potenzierung erfolgt entsprechend.
Ist die Ausgangssubstanz ein nicht wasserlöslicher
Stoff, so wird die Substanz zunächst mit einem Mörser zerstoßen. Danach
verreibt man sie eine Stunde lang mit der 9- (für D1) bzw. 99-fachen (für
C1) Menge Milchzucker.
Die weiteren Potenzierungsstufen erreicht man durch
entsprechende weitere Verreibung.
Wurde so bis zur Stufe D6 potenziert,
kann nun, da die ursprünglich wasserunlösliche Substanz nun kolloidal
gelöst ist, mit der 99-fachen Menge Wasser (mit Alkoholzusatz) verdünnt
und die weiteren Potenzierungsstufen auch flüssig hergestellt werden.
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Potenzierung
Unter Potenzierung ist die stufenweise Verdünnung
fester oder flüssiger Zubereitungen gem. den Vorschriften des Homöopathischen
Arzneibuchs zu verstehen.
Neben Pflanzen werden tierische und mineralische
Substanzen sowie z. T. auch in der Retorte erzeugte Chemieprodukte
verwendet.
Nach dem Arzneibuch ist nur die Mehrglas-Methode zulässig; d.
h. für jede Potenzierungsstufe ist ein neues Arzneiglas zu verwenden.
Gebräuchlich sind folgende Potenzen:
(in Klammer jeweils das Verhältnis
Arznei zu Trägerstoff)
D = Dezimal-Potenz
(1:9)
C = Centesimal-Potenz
(1:99)
LM = Quinquigenta-Millesimal-Potenz
(1:50.000).
Aus den Arzneigrundstoffen werden in der Regel zwei
Arzneiformen hergestellt:
- die Dilution (Verdünnung) u.
- die Trituration
(Verreibung).
Hieraus können dann weitere Darreichungsformen (Tabletten,
Globuli) entstehen.
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